Was tut die Gipsindustrie für

Forschung & Naturschutz

Die Gewinnung von Naturgips geht mit Eingriffen in Natur und Landschaft einher. Diese lassen sich nicht gänzlich vermeiden, jedoch durch planerische Maßnahmen minimieren. Alle Firmen sind um solche Minimierung je nach Charakteristik des Standortes bemüht. Dabei geht es vor allem um einen dezentralisierten Abbau sowie um Renaturierung und Rekultivierung.

Durch einen dezentralisierten Betrieb von mehreren kleineren Steinbrüchen mit einer jeweiligen Gewinnungsfläche von lediglich 1-2 ha werden die Abbauflächen und der Eingriff in die Natur so gering wie möglich gehalten.

Der Betrieb von mehreren kleinen Steinbrüchen ermöglicht es zudem, den Abbau in den Steinbrüchen im Wechsel über längere Zeiträume ruhen zu lassen. Durch diese schonende Abbauplanung entstehen noch während der Gesteinsgewinnung hochwertige Biotope, die mit dem Abbau „mitwandern“ (Wanderbiotope, Pionierstandorte etc.).

Nach dem Abbau des Gipsgesteins und bevor der Abbau auf einer neuen Fläche beginnt, steht das Wiederherstellen der Landschaft durch eine umfangreiche Re­naturierung an oberster Stelle. Die Art der Rekultivierung wird vorab vor Abbau in der Genehmigung festgelegt, zusammen mit allen Beteiligten (Behörden, Bergamt, Untere Naturschutzbehörde etc.). Sämtliche Renaturierungsverpflichtungen sind durch Bankbürgschaften finanziell abgesichert.

Dazu zählen beispielsweise die naturnahe Gestaltung der Bergbaufolgelandschaft, also die Wiedereingliederung der Bergbauflächen in das natürliche Umfeld, Aufforstungen und die Gestaltung von Sonderbiotopen.

Wenn naturschonender Abbaus und hochwertige Renaturierung konsequent durchgeführt werden, wozu sich die Gips-Firmen der Region verpflichtet sehen, ist eine unangemessene Beeinträchtigung des Landschaftsbildes ebenso auszu­schließen wie eine Wertminderung von Flächen und Immobilien in der Region.

Ein Beispiel ist der Lohofsche Bruch. Nach 30 Jahren Gipsabbau bepflanzte Saint-Gobain Formula die Randbereiche des ehemaligen Steinbruchs und führte eine Modellierung des Geländes durch. So entstanden landschaftstypische Nachbil­dungen von Karsterscheinungen wie Steilwände, Abbruchkanten und Senken. In Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Osterode wurde die rund 3 Hektar große Fläche der Natur überlassen.

Seit 2000 hat sich der Lohofsche Bruch zu einem wertvollen Lebensraum ent­wickelt. 32 verschiedene Tagfalterarten haben sich in diesem Gebiet angesiedelt. Darunter sind 11 in der Roten Liste Niedersachsen aufgeführt. Das reiche Blü­tenangebot bildet eine ideale Nahrung für die Raupen der Schmetterlinge. Der­artige Standorte sind in der unberührten Natur nur an den Ufern und Abbruch­kanten unbegradigter Flüsse zu finden.

Die hohe Wertigkeit dieser Fläche drückt sich ebenfalls durch die Einbeziehung in das Naturschutzgebiet aus.

Ein Beispiel für das Minimierungsgebot ist der von der Firma Knauf angestrebte Flächentausch. Es wird geprüft, ob durch die Veränderung des genehmigten Flächenzuschnittes die für die Gipsgewinnung notwendigen Eingriffe verringert werden können.

Es besteht nach dem Verursacherprinzip grundsätzlich die Verpflichtung, die durch die Eingriffe verursachten Schäden am Naturhaushalt wieder zu beseitigen. Dafür werden gebundene Rücklagen gebildet.

Das Bergwerkseigentum am Kohnstein hat die Kohnstein Bergwerks GmbH inne. Beim Kohnstein handelt es sich im Wesentlichen um eine Anhydrit-Lagerstätte. Rekultivierungsmaßnahmen an der das Landschaftsbild prägenden Abbauwand sind im Grunde nicht oder nur zeitweise möglich, da der Berg nicht wie im Falle des Gipsabbaus um 10 – 20 m „um die Gipsrinde abgeschält wird“, sondern da der gesamte Berg aus dem Rohstoff Anhydrit besteht, wird sukzessive der gesamte Berg abgetragen.

Alle anderen aktiven Gewinnungsstätten z.B. Rüsselsee, Ellicher Klippen, Himmelsberg etc. werden von den betreibenden Firmen (CASEA, Knauf, Formula) „wiederhergestellt“.

Schäden, die bereits zu DDR-Zeiten am Standort Rottleberode entstanden sind (100 ha bergbaulich genutzte Fläche allein in Rottleberode), werden ebenfalls sukzessive durch Knauf beseitigt.

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Thüringer Innovationszentrum für Wertstoffe

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